Wochentrip mit dem Motorrad in Deutschland

Mit einem Minimum an Zeiteinsatz ein Maximum an Fahrerlebnis erzielen. Das geht mit diesen vier Regionalzielen in Deutschland. Einfach am Wochenende ausprobieren!


1. Hegau / Bodensee

Tief im Süden der Republik liegt der Bodensee. Davor verzaubern die Vulkane des Hegaus, in der Ferne die Alpenkette. Rundherum fließen gewundene Straßen durch Hügellandschaften. Die besten Flecken lassen sich nur im Zickzackkurs erreichen. Ein populärer Motorradtreffpunkt liegt auf dem 867 Meter hohen Neuhewen, dem höchsten aller Hegau-Berge. Vorschlag: Nach rascher Talfahrt schwingen Sie sich von Leipferdingen über den Höhenzug des alten Postwegs, bevor es runter nach Tengen geht. Hinter Büßlingen kreuzen Sie die Schweizer Grenze, dann hoch nach Opfertshofen, später Stein am Rhein und Wangen. Ab hier fahren Sie über enge, windige Sträßchen auf den Schiener Berg. Dann die Abfahrt nach Bankholzen, eine Ehrenrunde über die Halbinsel Höri und ab in den Biergarten im Hafen von Horn. Anschließend über Radolfzell und über Ludwigshafen nach Bonndorf. Abstecher zum Haldenhof, 200 Meter über dem See. Dann durch die Hegau-Berge und das Wasserburgtal zurücksurfen zum Ausgangspunkt.

Infos zur Motorradtour Hegau / Bodensee

Pausentipps: Biker-Treff „Hegaublick“, Altstadt von Tengen und Blumenfeld, Altstadt von Stein am Rhein, Burg Hohenklingen. Abstecher nach Sigmaringen: Zündapp-Museum in der Brauerei Zoller-Hof. Knopfmacherfels, Kloster Beuron, Aussichtspunkt Windegg/Witthoh bei Tuttlingen.  

Übernachten: Mitten im Flecken von Fridingen/Donau findet sich eines der ältesten Wirtshäuser Süddeutschlands, das „Scharf Eck“. Mitsamt seiner bodenständigen Küche sehr empfehlenswert (www.scharfeck.de). Der Gasthof „Sternen“ in Bankolzen gehört zu den besseren Etablissements (www.zum-sternen.de). Günstiger ist der Gasthof „Schienerberg“ in Schienen. Weitere Herbergsempfehlungen: „Jägerhaus“/Donautal, „Schlössli“, Horn.

Der Hegau, Burgenland am westlichen Bodensee, als Kurzreiseziel für im Süden angesiedelte Motorradfahrer.  

Der Hegau, Burgenland am westlichen Bodensee, als Kurzreiseziel für im Süden angesiedelte Motorradfahrer.  


2. Vogtland – Kurvenrausch

Hier im Vogtland fühlt sich Kurvenräubern aufregender an als woanders. Egal, wo man fährt im sächsischen Vogtland: Es geht ständig hoch und runter und dauernd scharf ums Eck. Das gilt auch für die Hauptstadt Plauen, wo Motorradfahren mehr Spaß macht als in anderen deutschen Städten. Strecken, die man nie vergisst, führen zum Beispiel von Bad Elster nach Landwüst oder von Markneukirchen nach Klingenthal. Immer winklig, zum Teil steil und gesegnet mit wenig Verkehr fühlen sich Biker jeder Gattung einfach nur im siebten Himmel. Besonders im Musikviertel jubelt man unterm Helm. Die Aschberg-Auffahrt könnte man zehnmal hochfahren. Zwar ist die Aussicht toll, die Schräglagen sind besser. Deswegen ist eine genaue Route auch nicht so entscheidend. Hier machen alle Straßen Spaß.

Infos zur Motorradtour im Vogtland

Pausentipps: Plauen (Jugendstil, Kneipen, Restaurants), ­Syrau mit Drachenhöhle, Instrumentenmuseum Markneukirchen, Klingenthal, Raumfahrtmuseum in Morgenröthe, Göltzschtalbrücke bei Netzschkau (größte Ziegelsteinbrücke der Welt), Burgen Mylau, Schönfels und Voigtsberg, Motorradtreff „Eibenstock“, Grenze Tschechien bei Ebmath und Talsperre Pirk.

Übernachten: In Plauen: Pension „Matsch“ (www.matsch-plauen.de), Hotel „Theater“ (www.dormero.com), Hotel „Alexandra“ (www.hotel-alexandra-plauen.de).


3. Saarland - Kreuzfahrt 

Hier lautet unsere Empfehlung: kein Rundkurs, sondern ein schwungvolles Durchkurven des Saarlands. Gerne auch öfter mal hart an der Grenze zu Rheinland-Pfalz. Start an der deutsch-französischen Grenze bei Perl, dann die weiten, langen Kurven genießenzwischen Weinhängen, Waldinseln und Windparks. Später rein in das spannendste Tal des Saarlands: in den Canyon mit der imposanten Saarschleife vor Mettlach. Hinter Mettlach erreicht man die Ausläufer des Hunsrücks, nach Losheim schwingt sich die Landstraße hoch aus dem Wald und bietet tolle Aussichten. Am Losheimer See dann Motorräder wie Sand am Meer. Zeit für Benzingespräche. Alle sind sich einig: Das Saarland kommt einem Motorradhimmel in Deutschland schon verdammt nahe – keine Ampeln, kein Gegenverkehr, kaum Mittelstreifen, kleine, gewundene Sträßchen. Nonnweiler, Sötern, Asweiler, Freisen, Reitscheid, Einlauf in St. Wendel. Ideal zum Pausieren. Dann ab in das Ostertal. Neunkirchen, zweitgrößte Stadt des Saarlands, wird umfahren, dann rauf auf den Buckel zwischen Mandelbachtal und Bliestal. Was für eine Weite! Gersheim, Altheim, Hornbach, au revoir!

Infos zur Motorradtour im Saarland

Pausentipps: Saarschleife bei Mettlach, Nachbau der römischen Villa Borg bei Perl, barocke Altstadt von Blieskastel, Wolfspark von Werner Freund in Merzig (www.wolfspark-wernerfreund.de), historische Eisenbahnen (www.museums bahn-losheim.de; www.ostertal bahn.de), Abstecher nach Schengen (www.schengen-tourist.lu).

Übernachten: Das „Le Journal“ in St. Wendel empfiehlt sich ab 43 Euro (EZ) und 64 Euro (DZ). Gegen Ende der Tour lockt das „Hotel Bliesbrück“ im gleichnamigen Ort (www.bliesbruck.de), ab 49 Euro.


4. Fränkischer Felsengarten

Bizarr wie Dolomitengipfel ragen die weißen Felswände der Fränkischen Schweiz in den Himmel. Ein Revier nicht nur für Kletterer, sondern auch für kurvensüchtige Motorradfahrer. Fachwerk-Örtchen, Burgen, exorbitante Brauereidichte, ohne Ende landschaftliche Highlights. Das und mehr findet, wer die rund 300-Kilometer-Tour in Angriff nimmt. Start in Lauf, dann kurvt man sich über Hiltpoltstein, Pretzfeld, Behringersmühle, Plankenfels, Scheßlitz, Weismain, Wallersberg, Hollfeld, Pegnitz und Hersbruck schwindlig. An den Traumstrecken liegen zahllose Chancen für spektakuläre Stopps: Orts- und Landschaftspanoramen, Höhlen, Museen, alles unvergesslich.

Infos zur Motorradtour in Franken

Pausentipps: Brauerei Bruckmeyer in Pottenstein, Krug-Bräu in Breitenlesau, Hübner-Brauerei in Steinfeld, Motorrad-Treffpunkt „Kathi-Bräu“ unweit von Aufseß. ­Besonders an Wochenenden ein Magnet für Biker. Ferner Burg Rabenstein, Burg Pottenstein, Brünners Oldtimer  Museum in Mönchs, die Sophienhöhle (Tropfsteinhöhle) und das historische Rathaus von Marktzeuln. Wer immer die gewundenen Asphaltbänder der Fränkischen Schweiz befährt, wird weitere lohnenswerte Stopps entdecken.

Übernachten: In Aufseß, dem Ort mit der höchsten Brauereidichte der Welt, kann man in einer Brauerei nächtigen: Gasthof „Reichold“ (www.reichold.de). Außerdem empfehlenswert im Zentrum der ­Region: Gasthof „Drei Linden“ in Obertrubach (www.drei-linden.com).


Quelle: motorradonline.de